Detlef D! Soosts Eltern: So schwer war seine Kindheit

Detlef D! Soost ist für seine Positivität bekannt – doch das war nicht immer so. Der Choreograph hatte eine sehr schwere Kindheit hinter sich.

Detlef D! Soost wird 2024 bei „Let's Dance“ zu sehen sein.
Quelle: IMAGO / Future Image

Detlef D! Soost musste bereits in jungen Jahren einiges einstecken. Der in Ost-Berlin geborene Choreograph und Coach hatte nämlich keine einfache Kindheit, wuchs im Heim auf und musste sich so selbst das Leben aufbauen, das er heute führen darf. Genau diese Kindheit und das schwere Verhältnis zu seinen Eltern gaben ihm nämlich genau die Chance, daraus etwas ganz Großes zu entwickeln. Seine Mutter starb und auch mit seinem Vater hatte er eine extrem schwierige Verbindung. Mittlerweile hat er aber mit Ehefrau Kate Hall seine ganz eigene Familie gegründet und könnte darüber nicht glücklicher sein. 

Detlef D! Soost hat mit Freundin Kate Hall eine gemeinsame Tochter.
Quelle: IMAGO / Future Image

Detlef D! Soost wuchst im Heim auf

Nachdem Mutter Erna Soost eine Affäre mit einem Medizinstudenten aus Ghana, Detlefs Vater, hatte, was damals ihre Ehe mit Günther Soost zerstörte, erkrankte sie schwer. Die gelernte Näherin litt unter Zusammenbrüchen und verlor das Gefühl für sich selbst und ihre Rolle als Mutter. Detlef D! Soost wurde also von einer Mutter aufgezogen, die dann an einer bipolaren Störung litt. Er wuchs dementsprechend auch ohne Vater auf und erlebte bereits im Alter von vier Jahren einen Suizidversuch seiner Mutter. Aufgrund der schwierigen Lebensumstände wurde er mit neun Jahren in ein Heim gebracht. In einem Interview redet er über den Zustand seiner Mutter: „Ich hatte ja eigentlich eine Familie – und irgendwie hatte ich auch keine. Es interessierte sich halt niemand für mich. Meine Schwester, die acht Jahre älter ist als ich, hatte mit 15 schon ihr erstes Kind. Meine Mutter war 20 Stunden am Tag voll mit Tabletten und hat nichts mehr gemerkt.“ Eine Zeit lang war sie sich allerdings sehr wohl über ihren Zustand bewusst: „Einmal saßen wir zusammen, und da lag ein Buch aufgeschlagen auf ihrem Bett mit einem Querschnitt vom Gehirn. Mama zeigte auf das Gehirn und sagte zu mir: ‚Schau mal, Detlef, genau das funktioniert bei mir nicht richtig!‘“

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Detlef D! Soost verzweifelte an der Krankheit seiner Mutter Erna

„Wenn sie klar war, realisierte sie, dass sie ein großes Problem hatte. In solchen Phasen habe ich verzweifelt versucht, sie festzuhalten, meine richtige, echte Mama! Manchmal war sie regelrecht entsetzt und verzweifelt über ihr eigenes Verhalten. Aber eben immer nur kurzzeitig. Eine Stunde später rannte sie mir plötzlich wieder mit einem Hammer hinterher und schrie: ‚Den Jungen hat der Teufel geschickt! Wo kommt der Junge her?‘“, erinnert sich Detlef. Doch niemand wusste damals, dass neben ihrer psychischen Krankheit, auch ein bösartiger Tumor im Kopf von Mutter Erna Soost wächst.

Die Mutter von Detlef D! Soost starb an einem Hirntumor.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

Die Mutter von Detlef Soost starb an einem Hirntumor und den Folgen ihrer psychischen Krankheit

Einige Jahre später, im Alter von elf Jahren, sah Detlef seine Mutter zum letzten Mal lebend. Zu diesem Zeitpunkt lebte er bereits seit drei Jahren im Kinderheim in Berlin-Treptow, nachdem die Jugendfürsorge ihn von seiner Mutter weggenommen hatte. Detlef erinnert sich an diesen schlimmen Tag in seinem Leben: „Ich kam über den Flur des Kinderheims gerannt, vor lauter Freude, sie wiederzusehen. Doch als sie mich sah, sagte sie zum Heimleiter nur kalt: ‚Das ist nicht mein Sohn. Bitte bringen Sie mich zu meinem Sohn!‘ Von dem Moment an war sie für mich gestorben, sie hatte ja offensichtlich keinen Sohn mehr.“ Zwei Jahre später starb sie mit nur 47 Jahren alleine in ihrer Wohnung: „Aber nicht an der Depression oder an einer Überdosis Tabletten. Sie starb an diesem Tumor in ihrem Kopf, lag drei Wochen allein in ihrer Wohnung. Irgendwann hat es so schlimm gerochen, dass der Hausmeister das Fenster eingeschlagen und sie dort gefunden hat. Bei ihrer Beerdigung konnte ich nicht mehr weinen, ich hatte nach all den Jahren einfach keine Tränen für sie“, erklärte der Choreograf mit bibbernder Stimme. 

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Der Vater von Detlef D! Soost stritt die Vaterschaft ab

Auch bei seinem Vater sah das Ganze leider für Detlef Soost nicht besser aus. Da Detlef Soost aus einer Affäre seiner Mutter stammte, wollte sein Vater nicht wirklich etwas von ihm wissen. Er stritt sogar seine Vaterschaft ihm gegenüber vor Gericht ab! Bis zu seinem Tod 2006 habe er seinen Vater ein einziges Mal in seinem Leben getroffen. Detlef lernte seinen Vater, einen Oberarzt aus Ghana, durch einen ungewöhnlichen Zufall kennen – nämlich durch einen Fan-Brief, der während der ersten Staffel von Popstars auf Mallorca weitergeleitet wurde. Eine junge Frau sah Detlef im Fernsehen und bemerkte eine starke Ähnlichkeit mit ihrem Bruder. Tatsächlich waren die beiden Geschwister von Detlef, die noch Kontakt zum Vater hatten. Bis dahin wusste er nicht einmal, dass er noch weitere Geschwister hatte. Detlef reiste einmal nach Ghana, um seinen Vater zu treffen und Dinge abzuschließen. Seine Lebensgeschichte verarbeitete er in seiner Autobiografie, die ihm wie eine Therapie erschien. Das Buch „Heimkind-Ne***-Pionier“ schaffte es sogar auf die Bestsellerliste.
 
 

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