Was machen die Darsteller von „Zurück in die Zukunft“ heute?
Der Gedanke, wie bei „Zurück in die Zukunft“ durch die Zeit zu reisen, hat unser aller Kindheit geprägt. Aber was machen die Darsteller heute?

1985, vor 40 Jahren, kam ein Film ins Kino, der bis heute Legendenstatus hat und Maßstäbe setzte. Dabei wurde „Zurück in die Zukunft“ jahrelang von Hollywoods Produzenten abgelehnt – um dann der mit Abstand erfolgreichste Film des Jahres zu werden! Das Zeitreiseabenteuer gilt zudem als einer der besten Filme aller Zeiten, das Drehbuch wird an Filmhochschulen als Musterbeispiel des perfekten Scripts behandelt. Und zum Glück wehren sich die Macher des Films bis heute gegen ein Remake oder eine weitere Fortsetzung, denn nichts könnte den Film und die Teile 2 (1989) und 3 (1990) noch besser machen. Doch was machen eigentlich die Darsteller des Kultstreifens heute? Wir begeben uns auf die Suche nach Marty, Doc, Biff, Lorraine, George & Co. und haben dabei einige Überraschungen in petto. Außerdem werfen wir einen Blick auf die zahlreichen Cameo-Auftritte von Promis.
Los geht's:

Die 80er waren voller grandioser Filme und Stars, aber „Zurück in die Zukunft“ ist ganz vorne mit dabei! Aber worum geht es eigentlich in der Trilogie?
Teenager Marty McFly reist mit der Zeitmaschine des Erfinders Emmett Brown ungeplant in das Jahr 1955 – das Jahr, in dem sich seine Eltern eigentlich kennenlernten und verliebten. Doch stattdessen verliebt sich Martys Mutter in ihn und nicht in seinen Vater. Nur der jüngere Doc Brown kann Marty helfen, wieder zurück in die Zukunft zu gelangen. Der hat aber seine Zeitmaschine noch gar nicht erfunden!
Im zweiten Teil geht es munter durch die Zeitlinien: Marty und Doc reisen ins Jahr 2015, um Martys Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Dabei gerät die Zeitmaschine in die Hände des alten Biff Tannen, dem Widersacher aus Teil 1. Der errichtet eine alternative Zeitlinie voller Chaos und Marty muss zurück ins Jahr 1955 gehen, um alles zu bereinigen.
Teil 3 geht noch einmal weiter zurück: Im Jahr 1885 bewahrt Marty seinen freund Doc Brown vor der Ermordung durch den Halunken Buford Tannen.
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Das sind die Darsteller*innen der turbulenten Zeitreise-Saga:

Michael J. Fox als Marty McFly
Der 17-jährige Schüler wird von Michael J. Fox verkörpert. Der damals 24-Jährige war ein gefragter Sitcom-Darsteller und wurde durch die Trilogie zum Kino-Star. Eigentlich stand er wegen seiner Hauptrolle in der Serie „Familienbande“ für die Dreharbeiten nicht zur Verfügung. Doch da der eigentliche Marty-Darsteller Eric Stoltz zwar ein guter Schauspieler war, aber kein Talent für komisches Spiel besaß, überredeten die Produzenten Fox zu Doppelschichten – tagsüber bei der Sitcom, Abends am Filmset und drehten schließlich alle Szenen nochmal.
Das wurde aus dem Teenie-Idol:

Michael J. Fox heute
Die Kinokarriere des Michael J. Fox brummte. Er spielte Hauptrollen in Klassikern wie „Teenwolf“ (1985) oder „Doc Hollywood“ (1991). Doch damit war bald Schluss. Der gerade einmal 30-jährige Mime erkranke an Parkinson und musste bald seine Karriere ad acta legen. Es gab noch ein paar vielbeachtete TV-Comebacks und Gastauftritte, aber die Krankheit macht ihm das Arbeiten unmöglich. Heute ist der 63-Jährige ein mit vollstem Herzen engagierter Kämpfer für die Parkinson-Forschung und hat seinen Humor und seine Lebensfreude nicht verloren.
Inzwischen lebt er in New York mit seiner Frau Tracy Pollan und ihren gemeinsamen vier Kindern. Seine Parkinson Erkrankung verarbeitet er unter anderem in seiner Autobiografie "Comeback".
Apropos Comeback: Im Sommer 2024 sorgte Fox für eine kleine Sensation:

Michael J. Fox rockt das Festival
Im Juli 2024 kam es zu Begeisterungsstürmen bei einem der größten Rockfestivals der Welt: Michael kam als Special Guest auf die Bühne des legendären Glastonbury-Festivals in England und begleitete die Headliner Coldplay auf der Gitarre. Ein Moment purer Emotion für alle. Trotz Rollstuhl versprüht der ehemalige Teenieschwarm pure Lebensenergie, das Publikum ist außer sich und Coldlay-Sänger Chris Martin sagt: „Der Hauptgrund, dass wir eine Band sind, ist 'Zurück in die Zukunft'! Danke an unseren Helden und einen der wundervollsten Menschen der Welt: Mr. Michel J. Fox!“ Das Video vom Auftritt kann man hier schauen.
Weiter geht's:

Christopher Lloyd als Dr. Emmett L. Brown
Doc Brown prägt bis heute das Bild des verrückten Wissenschaftlers. Mit seinen schneeweißen, wirren Haaren und dem skurrilen Anwesen voller irrer Erfindungen war er beispielsweise das Vorbild für Rick aus der Zeichentrickserie „Rick & Morty“. Kaum zu glauben, dass Darsteller Christopher Lloyd zur Entstehung des Films noch keine 50 Jahre alt war!
Zu der Zeit konnte der wandlungsfähige Mime schon auf eine stolze Filmkarriere zurückblicken, angefangen im 1975er Klassiker „Einer flog übers Kuckucksnest“ bis hin zu „Star Trek III“ (1984).
Und heute?

Christopher Lloyd heute
Der "Dr. Brown"- Darsteller ist heute stolze 86 Jahre alt und seine Filmografie ist schier unendlich. Wir kennen und lieben ihn als Onkel Fester in der "Addams Family" (1991) oder als „Der Onkel vom Mars“(1999) und unzähligen Gastauftritten in allen erdenklichen Serien. Inzwischen hat Christopher Lloyd drei Emmys gewonnen, vier Ehen hinter sich und ist seit 2016 mit Lisa Loiacono verheiratet. Er lässt sich auch gern mit Filmkolleg*innen auf Conventions blicken und als Doc Brown feiern.
So kam es auch zu diesem emotionalen Wiedersehen:
Comic Con 2022 in New York
Anlässlich der Comic Con in New York trafen Christopher Lloyd und Michael J. Fox am 8. Oktober 2022 erneut aufeinander. Die Fans halten den emotionalen Moment auf vielen Videos und Fotos fest und halten an ihren Kindheitshelden fest. Für den deutlich älteren Lloyd ist es bestimmt nicht leicht seinen jüngeren Kollegen in seinem Krankheitszustand zu sehen, aber die beiden machen das beste draus, umarmen sich herzlich und stehen zueinander. Was für ein besonderer Moment!
Erinnerst du dich noch an den Antagonisten des Film-Duos?

Thomas F. Wilson als Biff Tannen
Kaum jemand konnte so gut einen Schul-Rüpel und skrupellosen Egoisten darstellen wie Thomas F. Wilson es mit Biff Tannen getan hat. In allen Zeitebenen hat er als Ekel überzeugt und wurde doch stets mit einer Landung in einem Karren voll Mist gestraft.
Für den damals 26-Jährigen war „Zurück in die Zukunft“ die erste große Filmrolle.
Und was kam dann?

Thomas F. Wilson heute
Im Gegensatz zu seiner Filmrolle Biff (oder je nach Zeitpunkt auch Griff oder Buford) ist Tom Wilson ein richtig netter Kerl. Der heute 65-Jährige hat trotz seines Talents nie wieder an die großen Erfolge anknüpfen können. Man kann ihn aber oft als Gaststar in Serien wie „Psych“ oder „Dr. House“ bewundern. Der vierfache Vater ist außerdem als Synchronsprecher tätig und ein gern gesehener Gast auf Conventions.
Und was ist mit den Damen?

Lea Thompson als Lorraine Baines McFly
Die damals 24-jährige Lea Thompson spielte Martys Mutter, die sich in der Vergangenheit in ihren eigenen Sohn verliebte. Kurios: Filmsohn und Filmmama waren gleich alt! Die amerikanische Schauspielerin hatte zuvor schon ein paar Filmrollen gespielt, aber nichts, das annähernd so groß war wie „Zurück in die Zukunft“. Ursprünglich strebte sie eine Karriere als professionelle Ballerina an, wechselte aber in den 1980ern zum Film. Ihren ersten Auftritt hatte sie dabei in Werbespots für Burger King – unter anderem an der Seite von Elizabeth Shue, zu der wir noch kommen.
Heute hat Lea umgesattelt:

Lea Thompson heute
Die mittlerweile 63-Jährige hat eine stattliche Filmografie, wenn sie auch nie zum Superstar wurde. Man sah sie zum Beispiel in der Komödie „Die Beverly Hillbillies sind los!“ (1993) oder in Clint Eastwoods „J. Edgar“ (2011).
Nachdem Lea einige Zeit mit Hollywoodstar Dennis Quaid verlobt war, heiratete sie 1989 den Regisseur Howard Deutch. Das Paar hat zwei Kinder. Eins davon ist die 1994 geborene Schauspielerin Zoey Deutch, die mittlerweile eine eigene beachtliche Karriere vorweisen kann.
Apropos Karriere: La Thompson macht mittlerweile auch als Regisseurin von sich reden. Zuletzt führte sie beispielsweise bei ein paar Folgen der Sci-Fi-Serie „Star Trek: Picard“ Regie und war dort auch in einem Cameo-Auftritt zu sehen.
Und ihr Film-Ehemann? Da wird es etwas komplizierter:

Crispin Glover als George McFly
Im ersten Teil wurde Martys schüchtern-vertrottelter Vater George McFly von Crispin Glover gespielt. Der damals 21-Jährige sollte die Rolle allerdings nur im ersten Teil übernehmen. Aufgrund von Streitigkeiten um die Gage wurde seine Rolle in den Fortsetzungen gekürzt und für die wenigen Szenen neu besetzt. Der Ersatz Jeffrey Weissman wurde unter Unmengen Make-up versteckt und war kaum vom Nahen zu sehen.
Crispin Glover sorgte in dem Zusammenhang noch für ein Stück Rechtsgeschichte.
Darum ging's:
Crispin Glover heute
Der heute 60-jährige Glover hat schon immer einen Hang zum unabhängigen Kino gehabt. Um eigene Filmprojekte zu finanzieren, ist der dennoch in Mainstream-Rollen zu sehen, beispielsweise in „Drei Engel für Charlie“ (2000) oder in Tim Burtons „Alice im Wunderland“ (2010).
Der kinderlose Single besitzt übrigens ein denkmalgeschütztes Anwesen in Tschechien, dessen Restauration er sich neben der Filmkarriere und seinen Tätigkeiten als Musiker und Autor widmet.
Nachdem in „Zurück in die Zukunft II“ ohne seine Erlaubnis Ausschnitte von ihm aus dem ersten Teil verwendet wurden und Nachfolger Jeffrey Weissman mit aufwändiger Maske George McFlys Gesichtszüge verliehen bekommen hat, klagte Glover erfolgreich. Sein Rechtsstreit gilt als Präzidenzfall für die Verwertung der Gesichter von Schauspielern durch technische und digitale Mittel.
Nicht nur George McFly hatte zwei Darsteller:

Elizabeth Shue und Claudia Wells als Jennifer Parker
Die Rolle von Martys Freundin Jennifer Parker wurde im ersten Teil von der 19-jährigen Claudia Wells gespielt. Für die Fortsetzungen musste die Schauspielerin aber absagen, da sie zu der Zeit ihre krebskranke Mutter pflegte. Dementsprechend mussten einige Szenen, die sowohl im ersten als auch im zweiten Teil vorkommen, für die Fortsetzung nachgedreht werden. Die Rolle übernahm der drei Jahre ältere Teenieschwarm Elizabeth Shue, der schon „Karate Kid“ Daniel LaRusso im Film von 1984 den Kopf verdrehte.
Beide Schauspielerinnen hatten sehr unterschiedliche Karrierewege:

Claudia Wells und Elizabeth Shue heute
Die heute 58-jährige Claudia Wells (links im Bild) musste wegen ihrer kranken Mutter die Karriere beenden, als sie gerade richtig abhob. Erst 2008, nach über 20 Jahren Pause, kehrte sie mit kleineren Rollen ins Filmgeschäft zurück. Zwischendurch widmete sie sich ihrem eigenen Geschäft für Herrenmode namens Armani Wells.
Elizabeth Shue, heute 61 Jahre alt, setzte ihre Hollywoodkarriere nahtlos fort. Für das 1995er Drama „Leaving Las Vegas“ wurde sie sogar für einen Oscar nominiert. Neben zahlreichen Kinofilmen spielte sie beispielsweise auch eine Hauptrolle in „CSI: Vegas“ (von 2012-2015) und nahm sogar ihre frühe Rolle aus „Karate Kid“ noch einmal für die Nachfolge-Serie „Cobra Kai“ auf.
Wusstest du, dass zahlreiche Stars aus Film und Musik Cameo-Auftritte in der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie hatten?
Schauen wir sie uns mal an:
Cameo#1: Flea
Als Straßenrowdie und Kollegenschwein Needles sehen wir in Teil 2 und 3 von „Zurück in die Zukunft“ niemand anderen als Michael Peter Balzary, wesentlich besser bekannt als Flea. Der Bassist der Red Hot Chili Peppers trat auch in weiteren Filmen (etwa „The Big Lebowski“) auf. Im Interview erzählt er, dass alle Szenen für „Zurück in die Zukunft II“ an einem Tag gedreht wurden, wofür er extra von einer Clubtour mit den Peppers eingeflogen werden musste. Dabei hat er ausgerechnet einen selbstgestrickten Pullover von seiner Oma verloren.
Ein weiterer Rockstar versteckt sich in Teil 1:

Cameo#2: Huey Lewis
Huey Lewis & The News waren eine brandheiße Rockband Mitte der 80er. Von ihnen stammt „The Power of Love“, der Soundtrack zum Film und zu Teil 2 trug die Band den Song „Back in Time“ bei.
Huey Lewis spielt in Teil 1 stark verkleidet einen der Juroren des Bandwettbewerbs. Es ist schon ziemlich lustig, dass er Martys Band abwiegelt, weil sie zu laut seien – schließlich spielen sie seinen eigenen Song!
Auch Teil 3 bietet Rock-Legenden:

Cameo#3: ZZ Top
Die Rauschebärte sind unverkennbar und fügen sich auch noch perfekt ins Western-Setting ein: Als Tanzkappelle im dritten Teil der Reihe sehen wir die texanische Rocklegende ZZ Top. Das Trio trug den Hauptsong zum Soundtrack bei und ist bei einem Besuch am Set spontan für den Cameoauftritt eingesprungen.
Noch ein beeindruckendes Trio gibt es im dritten Teil zu sehen:
Cameo#4: Western-Legenden
Die drei kauzigen Opas, die im Saloon das Geschehen kommentieren, sind nicht irgendwer! Es handelt sich um Dub Taylor, Pat Buttram und Harry Carey Jr., drei gestandene Schauspieler, die in unzähligen Western zu Legenden der zweiten Reihe wurden. Vor allem Fans von Bud Spencer und Terence Hill dürften sich hierzulande über einen der lustigen Drei freuen: Harry Carey Jr. (der Herr mit dem weißen Vollbart) spielte nämlich in deren erfolgreichstem Film „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1970) den Vater des Duos. Außerdem war er Holy Joe in Terence Hills Solostreifen „Verflucht, verdammt und Halleluja“ (1972).
Auf der anderen Seite der Altersskala versteckt sich ein späterer Megastar:
Cameo#6: Elijah Wood
Als Marty im Jahr 2015 (damals noch 30 Jahre in der Zukunft) ins Café der 80er Jahre geht, spielen zwei kleine Jungs ein Videospiel – und beschweren sich, dass man das mit der Hand bedienen muss. Einer der beiden ist der spätere Frodo-Darsteller Elijah Wood, der hier seinen ersten Auftritt hatte und bald zum Kinderstar wurde. Jede Karriere fängt mal klein an.
Ein Star-Cameo haben wir noch:

Cameo#7: Billy Zane
Biff und seine Gang – was für eine Truppe. Schau die mal den zweiten von rechts genau an, erkennst du ihn? Richtig, das ist Billy Zane alias Cal Hockley, der schmierige, arrogante Kerl aus „Titanic“ (1997). Auch wenn er nie den ganz großen Durchbruch geschafft hat, ist Billy Zane von Leinwand und TV-Schirm nicht wegzudenken. Seine Filmografie umfasst über 140 Titel.
Bei so vielen Details möchte man doch direkt nochmal in die Filme reinschauen oder?