Das wurde aus "Michel aus Lönneberga":

Michel war ein Lausejunge aus einem Dorf in Schweden ...

Neben „Pippi Langstrumpf" war definitiv auch „Michel aus Lönneberga" heimlicher Held (und noch heimlicheres Vorbild) unserer Kindheit. Der schwedische Blondschopf mit dem frechen Grinsen zeigte kindliches Selbstbewusstsein par excellence, indem er sein Umfeld und vor allem seinen Papa mit listig-lustigen Streichen auf Trab hielt. Zur Strafe wurde er regelmäßig in den Schuppen gesteckt und da seine Unfugs-Frequenz recht hoch war, sammelte sich innerhalb kürzester Zeit ein beachtlicher Haufen an Schnitzwerk an. Du erinnerst dich sicher, dass er immer anfing zu schnitzen, sobald er im Schuppen war?

Wie auch wir ist Michel mittlerweile jedoch erwachsen geworden. Zeit sich zu fragen, was aus ihm geworden ist und wie er heute aussieht! 

Jan Ohlsson, der Schauspieler hinter „Michel aus Lönneberg" 

Wer steckt überhaupt hinter der Kult-Figur? Verkörpert wurde der blonde Lausejunge von Jan Torsten Ohlsson, einem in Uppsala geborenen Kinderdarsteller. Von 1971 bis 1973 erlangte er durch die Rolle des Michel, der im schwedischen Original übrigens Emil heißt, über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus Bekanntheit. Doch dieser Erfolg hielt nicht allzu lange an: Nach der Serie wirkte er noch in zwei Filmen („Terror of Frankenstein" und „Dante – Beware of Shark") mit, die seine Karriere jedoch nicht wirklich pushten. Außerdem wurde seine schauspielerische Leistung ständig mit seiner Paraderolle des Michel verglichen, was letztendlich dazu führte, dass Ohlsson dem Leben im Rampenlicht recht früh den Rücken zukehrte.

Bekannt war auch seine kleine Schwester, Ida ...

Lena Elisabet Wisborg als Ida

Ida ist die entzückende kleine Schwester von Michel, dem frechen Jungen aus Lönneberga. Trotz ihres zarten Alters hat sie eine bemerkenswerte Neugier und einen starken Willen. Mit ihrem blonden Haar und den strahlenden Augen ist sie ein fröhlicher Wirbelwind im Bauernhofleben. Ida bewundert ihren Bruder Michel zutiefst und ist oft fasziniert von seinen wilden Abenteuern und Streichen. Trotz ihrer zarten Erscheinung ist Ida keineswegs schüchtern. Sie hat eine erfrischende Direktheit und sagt stets, was sie denkt. Ihre kindliche Unschuld und Offenheit berühren die Herzen der Menschen um sie herum. Sie liebt es, draußen in der Natur zu sein, Tiere zu streicheln und die Wunder der Welt zu entdecken.

Michel und Ida teilen eine innige Geschwisterbindung, obwohl ihre Interessen oft sehr unterschiedlich sind. Während Michel oft in abenteuerlichen Träumereien versinkt, ist Ida praxisorientierter und liebt es, einfache Dinge zu tun, wie Blumen pflücken oder mit den Tieren spielen.

Lena Elisabet Wisborg (59) spielte Klein-Ida.

1980 trafen sich Wisborg und Ohlsson wieder ...

1980: Wiedersehen in Stockholm mit Ida und Michel

Als sich Jan Ohlsson und Lena Wisborg im Jahr 1980 zu einem Fotoshooting in Stockholm wiedertrafen, hatten Michel und Ida ihre Karriere schon an den Nagel gehängt. Damals war Ohlson 18 und Wisborg 15 Jahre alt.

Nach den Michel-Filmen war Ohlsson noch in zwei weiteren Filmen zu sehen, die in Deutschland bisher weniger bekannt sind: „Terror of Frankenstein" (1977) und "Dante – Beware of Shark" (1978). Ursprünglich hatte Ohlsson nach dem Erfolg der Michel-Filme den Wunsch, Schauspieler zu werden. Allerdings entschied er sich aufgrund der anhaltenden Vergleiche seiner schauspielerischen Leistung mit seiner Rolle in den Michel-Filmen um.

Ob sie heute noch Kontakt haben?

Einst ein Doppelpack, heute Fremde

Das Detail der Geschichte wird viele Fans sehr traurig machen. Denn während Ida und Michel immer zu zweit anzutreffen waren und eine tolle Beziehung zueinander hatten, standen sich die beiden Darsteller*innen offenbar nicht so nah.

Nach den gemeinsamen Dreharbeiten zu „Michel" wirkte Wisborg nur noch an einem weiteren Filmprojekt mit. In der schwedischen TV-Miniserie „Katitzi" (1979) übernahm sie die Rolle der Gullan. Diese Serie basierte auf der Autobiografie von Katarina Taikon, einer renommierten Schriftstellerin aus der Roma-Gemeinschaft. Sie bestand aus sechs Episoden à 30 Minuten und wurde ausschließlich in Skandinavien ausgestrahlt.

In TV-Shows oder Interviews war Lena Wisborg hingegen nur gelegentlich zu sehen. Beispielsweise trat sie 2005 im deutschen Sender RTL in der Samstagabendshow "Die größten TV Hits aller Zeiten – Die beliebtesten Kindersendungen" auf, wo Michel den ersten Platz in der Zuschauerwertung belegte. Dort gab es ein kurzes, in Schweden produziertes Interview mit ihr. Auf die Frage nach dem Kontakt zu anderen Darstellern aus den Michel-Filmen erwähnte sie lediglich, dass sie gelegentlich Björn Gustafson (Knecht Alfred) besuche, wenn es die Zeit erlaube. Zu anderen Darstellern, insbesondere zu Jan Ohlsson (Michel), habe sie seit damals nie wieder Kontakt gehabt. Heute arbeitet Lena Wisborg als Schneiderin und Designerin in der Nähe von Stockholm für ein schwedisches Modehaus bzw. Modeunternehmen.

Doch was wurde aus Jan Ohlsson?

Foto mit Seltenheitswert: Das sind Michel und Pipi als Teenager!

Noch zwei Jahre bevor sich Jan Ohlsson mit seiner Filmschwester getroffen hatte, entstand dieses besondere Foto: Es zeigt den Darsteller an der Seite von Inger Nilsson, die die Figur Pippi Langstrumpf zum Leben erweckte. Da beide die Stars der Verfilmungen der erfolgreichsten Astrid-Lindgren-Bücher waren, sind sie ja auch praktisch so etwas wie Geschwister. Auf dem Bild aus dem Jahr 1978 ist Ohlsson 16 und Nilsson 19 Jahre alt. Was die beiden sich wohl zu erzählen hatten?

Während Inger Nilson heute immer noch als Schauspielerin arbeitet und in Deutschland besonders für ihre Rolle in der deutsch-schwedischen Co-Produktion „Der Kommissar und das Meer", hat sich Ohlsson für einen anderen Weg entschieden ...

Schluss mit Ruhm: So lebt Jan Ohlsson aka Michel aus Lönneberga heute

Nachdem Ohlsson den Scheinwerferglanz der Schauspielerei hinter sich gelassen hatte, fand er seine Berufung als Systemtechniker in einer renommierten Computerfirma. Seine Entscheidung, jeden Kontakt zur Medienwelt und der Öffentlichkeit zu meiden, zeugte von seiner Entschlossenheit, die Rolle des „Michel" vollständig aus seinem aktuellen Dasein zu verbannen. In den stillen Hallen der Technik fand er Trost, fernab von den grellen Scheinwerfern und dem Trubel des Rampenlichts.

Trotz Ohlssons Zurückgezogenheit aus der medialen Welt, erfreuen wir uns umso mehr an den Erinnerungen an den frechen Michel. Er bleibt auf ewig ein fester Bestandteil unserer Kindheitserinnerungen, ein strahlender Stern in der Galaxie unserer Jugendträume.

Und es ist gut zu wissen, dass Ohlsson offenbar auch privat sein Glück gefunden hat ...

Privat: So geht es Jan Ohlsson heute

Nicht nur beruflich läuft es für den ehemaligen Kinderstar heute ganz anders als früher. Auch in seinem Privatleben hat sich einiges verändert.

Hinter den verschlossenen Türen seines Heims ruhte ein liebevoller Ehemann und Vater zweier Kinder. In seiner Familie fand er die wahren Schätze des Lebens. Man kann nur hoffen, dass seine Kinder nicht allzu viele Streiche à la „Michel“ im Fernsehen verfolgt haben, die in ihrer Unschuld und ihrem Übermut bezaubernd, aber auch so manches Mal haarsträubend waren.

Und wenn wir schon in den Fluten der Nostalgie schwelgen, dürfen wir nicht vergessen, wie „Pippi Langstrumpf“ und ihre treuen Begleiter „Tommy“ und „Annika“ unsere Herzen erobert haben. Die Abenteuer, die sie mit Pippi erlebten, waren ein wahrer Schatz an fantastischen Erlebnissen. Es war eine Welt, die uns die begnadete Schriftstellerin Astrid Lindgren geschenkt hat – eine Welt voller Wunder und Magie, die noch heute in unseren Herzen lebendig ist.

Nicht nur über das heutige Leben des Michel-Darsteller ist wenig bekannt. Auch das Detail über Michel kennt in Deutschland kaum einer ...

Das Detail über „Michel in Lönneberga" kennt in Deutschland kaum einer!

Für uns ist Michel ein Name, den wir automatisch mit dem kleinen Lausebuben aus Schweden in Verbindung bringen. Doch was die meisten nicht wissen: Nur in Deutschland heißt der kleine Junge aus Lönneberga „Michel"!  

In den Büchern von Astrid Lindgren heißt der Hauptcharakter „Emil". Als die Bücher ins Deutsche übersetzt wurden, entschied der Übersetzer, den Namen in „Michel" zu ändern, um Verwechslungen mit einem anderen populären Charakter namens „Emil" aus einer anderen Buchreihe zu vermeiden.

Der andere „Emil" stammt aus den „Emil und die Detektive"-Büchern von Erich Kästner. Dieser Charakter war bereits in Deutschland sehr bekannt, als die Bücher von Astrid Lindgren übersetzt wurden. Um also Verwirrung zwischen den beiden Emil-Figuren zu vermeiden, entschied man sich für die Änderung des Namens.

Und noch ein Detail sollten Fans von Michel unbedingt kennen!

Ab in den Tischlerschuppen: Hier kommst du Michel aus Lönneberga ganz nah!

Wenn du wissen möchtest, wie das Leben auf Katthult für Michel und Ida wirklich war, kannst du das in der Astrid-Lindgren-Welt, einem Freizeitpark im schwedischen Vimmerby, erfahren. Hier wurden Katthult, der Stall, das Wohnhaus, Alfreds Hütte und natürlich auch der Tischlerschuppen nachgebaut. Sogar echte Tiere, wie Pferde, Schweine, Kühe und Hühner leben. Im Tischlerschuppen kannst du dir sogar die Männchen ansehen, die Michel selbst geschnitzt hat. 

Für Fans gibt es dort auch regelmäßige Theatershows, in denen kleine Szenen aus den Michel-Filmen nachgespielt werden. Und weil es so viele deutsche Fans gibt, gibt es sogar Merchandise, auf denen Michel steht (und nicht Emil).