Stille Feiertage: Die Filme sind in Deutschland verboten
Der Karfreitag ist in ganz Deutschland ein stiller Feiertag. An diesem sind bestimmte Filme verboten. Wir verraten euch, welche!

Ostern steht vor der Tür – und mit ihm mehrere Feiertage, an denen Arbeit und Schule pausieren. Karfreitag und Ostermontag sind in Deutschland gesetzliche Feiertage, doch Karfreitag hat eine besondere Bedeutung: Er gehört, wie der Volkstrauertag und der Totensonntag, zu den stillen Feiertagen. Als Gedenktag an die Kreuzigung Jesu soll er in einer ruhigen und besinnlichen Atmosphäre begangen werden. Daher sind nicht nur Tanzveranstaltungen untersagt, sondern auch bestimmte Filme dürfen an diesem Tag nicht gezeigt werden. Die Streifen sind leider verboten!
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Wer entscheidet, welche Filme verboten sind?
Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (kurz: FSK) entscheidet in Deutschland über die Vergabe von Altersfreigaben. Seit 1952 ist sie zudem auch für die Freigabe von Filmen zur Aufführung an den stillen Feiertagen verantwortlich. In manchen Bundesländern, wie Bayern zählen dazu auch Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karsamstag oder Allerheiligen. An diesen Tagen dürfen nur Filme öffentlich aufgeführt werden, die einen „ernsten Charakter“ haben. Filme, bei denen befürchtet werden muss, dass sie das religiöse Empfinden verletzen, dürfen an den stillen Feiertagen nicht gezeigt werden.
Doch was bedeutet das jetzt für uns genau?

Über 700 Filme sind verboten
Filme, die zu viele intime Szenen, Gewalt oder unangemessenen Humor enthalten, sind an stillen Feiertagen nicht erlaubt. Auf der Website der FSK ist eine Liste verfügbar, die alle betroffenen Filme aufzeigt. Das Verbot der FSK gilt allerdings nur für öffentliche Aufführungen, also zum Beispiel in den Kinos oder im Fernsehen. Laut der von der FSK bereitgestellten Liste wurden zwischen 1980 und 2015 über 700 Kinofilme als „nicht feiertagsfrei“ eingestuft und durften somit an stillen Feiertagen nicht öffentlich vorgeführt werden. Die Anzahl der jährlich als „nicht feiertagsfrei“ bewerteten Filme hat im Laufe der Jahre deutlich abgenommen. Im Jahr 1980 wurden noch 91 Filme entsprechend eingestuft, während es 2015 nur noch 4 Filme waren.
Welche Filme zum Beispiel davon betroffen sind, siehst du hier:

#1 „Tanz der Vampire“
Die Horrorkomödie aus dem Jahr 1967 mit Professor Abronsius ist einer der Filme, die an Karfreitag, Allerheiligen und Co. nicht öffentlich gezeigt werden dürfen. Hier reist Professor Abronsius mit seinem Assistenten Alfred nach Transsilvanien, um die Existenz von Vampiren zu beweisen. In einem Schloss begegnen sie dem charismatischen Grafen von Krolock, der Alfreds große Liebe Sarah in seine Welt der Untoten ziehen will. Während die beiden Forscher versuchen, sie zu retten, geraten sie selbst in große Gefahr. Da der Film eine Mischung aus Horror und Komödie ist und sich teils satirisch mit dem Vampir-Mythos auseinandersetzt, fällt er vermutlich unter das Verbot.
Auch der nächste Streifen ist leider untersagt:

#2 „The Rocky Horror Picture Show“
Auch die „Rocky Horror Picture Show“ darf in Deutschland nicht öffentlich an Tagen wie Karfreitag gezeigt werden. Das Horrormusical begeistert zwar viele Menschen, doch an den stillen Feiertagen können wir den Film weder im Kino noch im Fernsehen erleben. Das liegt sicherlich ebenso an der Handlung: Im Film geraten das frisch verlobte Paar Brad und Janet nach einer Autopanne in das Schloss des exzentrischen Dr. Frank-N-Furter. Dort erleben sie eine skurrile Welt voller bizarrer Experimente, Verführung und der Erschaffung des künstlichen Menschen Rocky.
Der nächste Film ist ziemlich beliebt und dennoch verboten:

#3 „Das Leben des Brian“
Der Monty Python Film „Das Leben des Brian“ ist eine Religions-Satire, weshalb die FSK die öffentliche Aufführung des Kultfilms an stillen Feiertagen in Deutschland verboten hat. Im Streifen von 1979 wird Brian Cohen zufällig zur selben Zeit wie Jesus geboren und später irrtümlich für den Messias gehalten. Trotz seiner Bemühungen, ein normales Leben zu führen, gerät er in absurde Situationen, unter anderem mit fanatischen Anhängern und den römischen Besatzern. Der Film endet mit der berühmten Szene am Kreuz, in der die Verurteilten fröhlich „Always Look on the Bright Side of Life“ singen.
Es wundert uns nicht, dass auch der folgende Film nicht gezeigt werden darf:

#4 „Bonny und Clyde“
In „Bonnie und Clyde“ schließen sich die Kellnerin Bonnie Parker und der Kleinkriminelle Clyde Barrow in den 1930er-Jahren zu einem berüchtigten Gangsterduo zusammen. Auf ihrer Flucht vor der Polizei begehen sie eine Serie von Raubüberfällen, werden jedoch zunehmend brutaler und rücksichtsloser. Ihr Leben endet in einem blutigen Hinterhalt, als sie von der Polizei in einen Kugelhagel gelockt werden. Es gibt nicht nur viele Gewalt- sondern auch einige Intimszenen im Film, weshalb auch dieser auf die Liste gesetzt wurde.
Hättest du mit dem nächsten Blockbuster gerechnet?

#5 „Ghostbusters – Die Geisterjäger“
Zum Erstaunen vieler ist auch die Science-Fiction-Fantasy-Komödie „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ an den stillen Feiertagen in Deutschland nicht erlaubt, auch wenn sie nicht wirklich viele Intimszenen hat. Grund könnte die Mischung aus Grusel-Elementen und Humor sein, denn im Film gründen drei Wissenschaftler, die sich mit dem Paranormalen beschäftigen, eine Firma, um übernatürliche Phänomene in New York zu bekämpfen. Als eine böse Entität in einem Hochhaus auftaucht und die Stadt bedroht, müssen die Ghostbusters alles riskieren, um die Geister zu besiegen und die Welt zu retten.
Auch dieser Film wird im TV nicht gezeigt:

#6 „Vier Fäuste für ein Halleluja“
Die Western-Komödie aus dem Jahr 1971 mit dem Kult-Duo Bud Spencer und Terence Hill ist ebenfalls an stillen Feiertagen nicht erlaubt. In dem Streifen spielen die Brüder Ben und Kid, zwei ungleiche Cowboys, die auf einem Rachefeldzug gegen einen skrupellosen Landbesitzer sind. Als sie in die Stadt kommen, geraten sie in verschiedene humorvolle und chaotische Situationen, während sie gegen das Unrecht kämpfen.
Auch der nächste Film ist leider verboten:

#7 „Wanderlust“
Auch die Filmkomödie „Wanderlust“ mit Jennifer Aniston und Paul Rudd darf an stillen Feiertagen nicht gezeigt werden. Grund hierfür ist, dass die FSK dem Film keine Freigabe zur Aufführung erteilt hat. Grund dafür könnte sein, dass er er eine Mischung aus Comedy und eher unkonventionellen, teils anstößigen Themen wie S**, Drogen und unkonventionellen Lebensstilen behandelt. In „Wanderlust“ zieht das verheiratete Paar George und Linda nach einer finanziellen Krise von New York in eine ländliche Kommune, um ein einfacheres Leben zu führen. Dort entdecken sie eine unkonventionelle Gemeinschaft, die ein freies, alternatives Leben pflegt, was zu zahlreichen humorvollen und skurrilen Situationen führt.
Es wird nochmal brutal:

#8 „Final Destination 5“
Wer schon mal einen „Final Destination“-Film gesehen hat, weiß sicherlich, wie brutal die Szenen sein können. Ganz überrascht sind wir also nicht, dass auch der fünfte Horrorfilm der Reihe von der FSK nicht für die stillen Feiertage freigegeben wurde.
Bei dem folgenden Film wundern wir uns alle:

#9 „Mary Poppins“
„Mary Poppins“ ist eigentlich ein Musical für Kinder. Gewalt und intime Szenen gibt es hier demnach nicht. Doch es hat einen bestimmten Grund, wieso teilweise auch Kinderfilme an den stillen Feiertagen in Deutschland verboten sind. Bei vielen Filmen liegt es nicht am Inhalt, sondern daran, dass die Feiertagsvergabe von den Filmverleihen ebenso beantragt werden muss wie die Altersfreigabe. Da einige Verleihe das nicht beachtet haben, sind auch solche harmlosen Filme wie „Heidi“ auf der FSK-Liste der verbotenen Filme an den stillen Feiertagen. Doch mittlerweile sind die beiden Freigaben miteinander gekoppelt, sodass der Fehler immer seltener passiert.
Der nächste Film ist auch gesperrt:

#10 „Die Hochzeit unserer dicksten Freundin“
„Die Hochzeit unserer dicksten Freundin“ ist eine Komödie, die sich um die chaotischen Ereignisse einer bevorstehenden Hochzeit dreht. Der Film, der sich durch seinen derben Humor und unverblümte Sprache auszeichnet, folgt drei Freundinnen, die mit den Vorbereitungen für die Hochzeit ihrer Freundin Regan beschäftigt sind. Als die Nacht vor der Zeremonie aus dem Ruder läuft, müssen sie allerlei Missgeschicke und peinliche Situationen überstehen. Trotz des humorvollen Charakters verstößt der Film mit seinen anzüglichen und teilweise obszönen Inhalten gegen die Prinzipien der stillen Feiertage in Deutschland und darf deshalb nicht gezeigt werden.
Der nächste Film ist gruselig:

#11 „Silent Hill“
Auch der Horrorfilm „Silent Hill“, der auf einem populären Videospiel basiert, steht auf der Liste. Die Geschichte folgt Rose, die mit ihrer Tochter Sharon in die mysteriöse Stadt Silent Hill reist, um die Ursache für Sharons unruhige Träume herauszufinden. Dort angekommen, wird die Stadt von einem unheimlichen Nebel bedeckt und von dämonischen Kreaturen heimgesucht. Der Film enthält gewalttätige und verstörende Bilder, die für die ruhige und besinnliche Atmosphäre der stillen Feiertage als ungeeignet angesehen werden. Deshalb wird „Silent Hill“ an diesen Tagen nicht im Kino oder Fernsehen gezeigt.
Von schaurig zu schräg geht es weiter ...

#12 „Lammbock“
In „Lammbock“, einer deutschen Komödie, betreiben die Freunde Stefan und Kai einen Pizzaservice, der als Tarnung für ihren Marihuana-Handel dient. Der Film spielt mit den Themen Drogen und illegaler Aktivitäten und enthält viele lockere und humorvolle Szenen, die jedoch im Kontrast zu den Erwartungen an die stillen Feiertage stehen. Aufgrund des lockeren Umgangs mit Drogen und der satirischen Darstellung des Alltags hat die FSK entschieden, dass „Lammbock“ an solchen Tagen nicht gezeigt werden darf.
Kommen wir zu einem familienorientierten Abenteuerfilm ...

#13 „Vacation ‐ Wir sind die Griswolds“
Eigentlich zeigt die Komödie „Vacation ‐ Wir sind die Griswolds“ lediglich die Abenteuer der Familie Griswold auf ihrem chaotischen Roadtrip zu einem Vergnügungspark nachzeichnet. Doch obwohl der Film eine komische und unterhaltsame Familiengeschichte erzählt, enthält er mehrere Szenen mit anzüglichem Humor und einigen derben Witzen. Diese Elemente führen dazu, dass die FSK den Film als ungeeignet für die stillen Feiertage eingestuft hat. An diesen Tagen ist der Film daher im Kino und Fernsehen nicht zu sehen.
Es geht weiter:

#14 „Reservoir Dogs“
„Reservoir Dogs“ ist ein Kultfilm von Quentin Tarantino aus dem Jahr 1992, der durch seine intensive Darstellung von Gewalt und Kriminalität auffällt. Der Film erzählt die Geschichte eines gescheiterten Juwelenraubs aus der Perspektive der Beteiligten, die nach dem Überfall in einem Lagerhaus Zuflucht suchen. Die Spannungen zwischen den Gangstern eskalieren, als sie versuchen, den Verräter unter ihnen zu entlarven. Die explizite Darstellung von Gewalt und der Fokus auf kriminelle Aktivitäten machen „Reservoir Dogs“ zu einem Film, der an stillen Feiertagen nicht gezeigt werden darf.
Der nächste Film führt uns zu einer unheimlichen Geschichte ...

#15 „Friedhof der Kuscheltiere“
Die Verfilmung von Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ ist ein Horrorfilm, der sich mit der Thematik von Verlust und Wiederauferstehung befasst. Der Film folgt der Familie Creed, die in ein neues Haus in der Nähe eines unheimlichen Tierfriedhofs zieht. Nach einem tragischen Unfall entdeckt die Familie die dunklen Geheimnisse des Friedhofs, wo Tote nicht in Frieden ruhen. Aufgrund der düsteren Themen und verstörenden Szenen wurde „Friedhof der Kuscheltiere“ von der FSK als ungeeignet für stille Feiertage eingestuft.
Es wird nochmal humorvoll:

#16 „Police Academy ... Dümmer als die Polizei erlaubt“
„Police Academy ... Dümmer als die Polizei erlaubt“ ist eine Komödie aus den 1980er Jahren, die sich über die chaotischen Abenteuer unqualifizierter Polizeischüler*innen lustig macht. Die unkonventionellen Rekrut*innen, die mit verrückten Methoden und slapstickartigen Einlagen den Polizeialltag durcheinanderbringen, sorgen für viele Lacher. Obwohl der Film hauptsächlich auf Humor setzt, enthält er auch anzüglichen Witz und übertriebene Darstellungen, die die FSK als ungeeignet für die stillen Feiertage ansieht.
Zum Schluss wird es nochmal richtig explosiv ...

#17 „The Expendables“
„The Expendables“ aus dem Jahr 2010 trotz nur so vor Action. Die Handlung begleitet eine Gruppe von Söldnern, die mit hochriskanten Missionen betraut sind. Mit einer Besetzung voller Actionstars bietet der Film intensive Kampfszenen, Explosionen und eine hohe Dosis an Gewalt, was ihn zu einem Blockbuster im Genre macht. Aufgrund der extremen Gewaltdarstellungen und der kompromisslosen Action hat die FSK entschieden, dass „The Expendables“ an stillen Feiertagen nicht gezeigt werden darf.