„Der Exorzist“: Wie sieht das Mädchen Linda Blair heute aus?
Damals jagte das Mädchen aus „der Exorzist“ gespielt von Linda Blair vielen eine Heidenangst ein. Könnte sie das heute auch noch schaffen?
„Wollen Sie etwas Brandy in den Tee, Pater?“ – „Mein Arzt sagt, ich soll es lassen, aber Gott sei dank ist mein Wille schwach.“ Dieses legendäre Zitat stammt aus dem 1973er-Horrorfilm-Klassiker „Der Exorzist“, in dem Linda Blair als das vom Dämonen „Pazuzu“ besessene Mädchen „Regan Teresa MacNeil“ für zahlreiche Schauermomente bei den gebannten Zuschauern sorgte. Da der Film mittlerweile schon über ein halbes Jahrzehnt in der Vergangenheit liegt, haben wir uns gefragt, wie das gruselige Mädchen von damals heute aussieht. Hätte die Schauspielerin heute immer noch den potentiellen Schauer-Faktor?
Fangen wir an:
Die Grundlage für den Film
1971 erschien der Roman „Der Exorzist“ von William Peter Blatty und er basiert auf einer wahren Geschichte. 1949 wurde in den USA wirklich ein Exorzismus an einem Jungen vorgenommen. 1935 wurde Roland Doe in Maryland geboren und zeigte nach dem Tod seiner Tante Verhaltensauffälligkeiten, die später als „Besessenheit“ deklariert wurden. Er soll von seiner Tante den Umgang mit einem Oujia-Brett und anderen okkulten Dingen gelernt haben. Die Mutter habe sich dann verzweifelt an die Kirche gewandt und im März 1949 erschien das erste Mal der Exorzist William S. Bowdern bei der Familie. Diese traumatischen Ereignisse wurden bis zum 18. April 1949 weiter an dem Jungen durchgeführt. Schon am 20. April im gleichen Jahr erschien in der Washington-Post ein Artikel über den Film und dieser diente William Peter Blatty als Vorlage für seinen Roman.
Blatty verklagte dann später sogar die New York Times. Warum?
Das Buch wurde kein Bestseller
Trotz riesiger Verkaufszahlen wurde 1983 „Legion“ von Blatty (also das Buch zum Film „Der Exorzist III“) kein so genannter „New York Times Bestseller“ und erschien in keinen Bestsellerlisten. Daraufhin verklagte William Peter Blatty die New York Times kurzer anhand und während dieser Verhandlungen kam Erstaunliches ans Licht. Die Bestsellerliste der New York Times ist nämlich keines Falls ein mathematisches Produkt der gerankten Verkaufszahlen von Büchern, sondern wie damals rauskam, ein „editorial project“. Was bedeutet, dass die Redaktion der New York Times einfach entscheidet, was auf die Bestsellerliste kommt. Welchen Kriterien sie dabei folgen, wird als Betriebsgeheimnis gehandhabt.
Aber zurück zum Film:
Für Linda Blair war es eine große Herausforderung, das Schauder-Image abzulegen.
Vielleicht blieb sie auch deswegen dem Horror-Filmgenre über lange Zeit hinweg treu – so tauchte sie zum Beispiel im Jahr 1978 im Film „Eine tödliche Bedrohung“ unter der Regie von Wes Craven auf. Der große Erfolg, mit dem sie nach „Der Exorzist“ überschwemmt wurde, blieb allerdings für den Rest ihrer Karriere aus. Natürlich ist es gerade für junge Stars oft schwierig, an ihren früheren Erfolg anzuknüpfen. Sie war nichtsdestotrotz weiterhin aktiv in der Horrorfilm-Szene!
Neben der Schauspielerei widmete sie einer besonderen Leidenschaft viel Zeit.
Was wurde aus Linda Blair?
Zusätzlich schadete die Schauspielerin ihrer Karriere durch eine Verurteilung wegen Drogenbesitzes. Mit zarten 18 Jahren wurde sie deshalb festgenommen. Danach ergatterte sie hauptsächliche kleinere Film- und Serienrollen, wie zum Beispiel die Rolle von Peggys Cousine Ida Mae in „Eine schrecklich nette Familie“ und sie tauchte in der Horror-Serie „Supernatural“ auf. Außerdem war sie 2023 erneut in einem Horrorfilm namens „Landfill“ zu sehen, bei dem ein Mädchen eine Kette auf einer Mülldeponie findet und danach den Geist eines anderen Mädchens im gleichen Alter sehen kann.
Linda Blair hat allerdings eine andere Leidenschaft, die viel Zeit in ihrem Leben beansprucht:
Ein Herz für Tiere
Bereits in jungen Jahren entdeckte Linda Blair ihre Liebe zu Tieren. Schon mit sechs Jahren nahm sie Reitunterricht und nachdem der zweite Teil des „Exorzist“ abgedreht war, nahm sie an nationalen Reitturnieren teil. Heute leitet sie die „Linda Blair Worldheart Foundation“ in Kalifornien, mit der sie sich für die Rettung und artgerechte Behandlung von Bully-Hunden einsetzt.
Wie viele Teile der „der Exorzist“-Reihe gibt es eigentlich?
Die Reihenfolge der „der Exorzist“-Filme
Dass nach „Der Exorzist“ (1973), „Exorzist II – Der Ketzer“ (1977) und dann „Der Exorzist III“ (1990) folgt, versteht sich vermutlich von selbst. Im letzten Teil übernahm Autor William Peter Blatty sogar selbst die Regie. Damit ist die „Trilogy of Faith“ abgeschlossen und eine neue Ära beginnt.
Fast 15 Jahre später erschienen dann zwei Prequels: „Exorzist: Der Anfang“ (2004), gefolgt von „Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen“ (2005). 2016 folgte dann die Serie „The Exorcist“ auf FOX und im Deutschen sogar auf ProSieben.
2023 ging es mit der ursprünglichen Handlung weiter und eine neue Trilogie startete mit „der Exorzist: Bekenntnis“.
Wer die Geschichte allerdings der Handlung nach in chronologischer Reihenfolge sehen will, der sollte sich an folgenden Ablauf halten: „Exorzist: Der Anfang“ (2004) / „Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen“ (2005), „Der Exorzist“ (1973), „Der Exorzist: Bekenntnis“ (2023) / „The Exorcist“ (Serie, 2016), „Exorzist II – Der Ketzer“ (1977) und dann „Der Exorzist III“ (1990).
Linda Blair erhielt sogar einen kleinen Auftritt:
Linda Blair im neuen „Der Exorzist: Bekenntnis“
Einen kleinen Cameo-Auftritt erhielt die bekannte „Regan“, wieder gespielt von Linda Blair auch im neuesten Exorzisten-Film. Zu sehen ist, wie sie als erwachsene Frau ihre inzwischen gealterte Mutter im Krankenhaus besucht und die Szene verursacht Gänsehaut auf allen Ebenen. Die ganze Zeit wartet man, dass die Stimmung plötzlich umschlägt und das Böse erneut aus „Regan“ raus will.
Wie und wann geht es nun mit der neuen Trilogie weiter?
Doch keine Trilogie?
Obwohl „Der Exorzist: Bekenntnis“ für das Genre gar nicht schlecht lief, blieb der große Erfolg trotzdem aus. Nun soll es doch keine geplante Trilogie geben, sondern „eine radikal neue Interpretation des Ausgangsmaterials“ wie es 2024 bei kinoundco heißt. Dafür sei extra Grusel-Meister Mike Flanagan angeheuert, der zuletzt Stephen Kings „The Shining“ als Fortsetzung „Doctor Sleeps Erwachen“ erfolgreich neu aufgelegt hat. Noch bleibt also abzuwarten, wann und wie es mit der berühmten Dämonenaustreibung weiter geht.
Zum Abschluss haben wir einen interessanten Side-Fact für euch:
Am Set vom ersten Exorzisten-Film 1973 war einiges los
Es sollen so viele Unfälle passiert sein, dass tatsächlich ein Geistlicher zu den Dreharbeiten geholt wurde, der das Ganze segnete. Außerdem war ein echter Mörder Teil des Films. Der Statist Paul Bateson ist als Assistent eines Radiologen zu sehen. Er wurde wegen eines Mordes an dem Journalisten Addison Verrill verurteilt und erst 2003 aus dem Gefängnis entlassen. Auch weitere Morden an homosexuellen Männern sollen von ihm durchgeführt worden sein, konnten ihm aber nie nachgewiesen werden. Diese Gräueltaten inspirierten schließlich den Film „Cruising“ mit Al Pacino, ebenfalls von „Exorzist“-Regisseur William Friedkin gedreht.
